Nutze die SMS Erinnerung zur Reduktion von No-Shows und optimiere die Kosten anhand dieser Informationen
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Die maximale Länge einer SMS hängt von den verwendeten Zeichen und der Codierung ab. 160 Zeichen finden in einer 7-Bit-Codierung Platz, wohingegen eine SMS in Unicode-Codierung lediglich 70 Zeichen fasst. Der reglementierende Faktor ist immer die Gesamtspeichergröße von 140 Byte pro SMS. Was genau es mit diesen Codierungen auf sich hat, wie es dazu kam und wie du die 140 Byte pro SMS optimal füllen kannst, erfährst du in diesem FAQ-Beitrag.
Geschichte der SMS
Beim Tippen mobiler Nachrichten wie SMS achtet heute niemand mehr auf die Textlänge oder überlegt, welche (Sonder)-Zeichen eventuell verwendet werden. Wer hingegen eine SMS über ein B2B-Service versendet und trotz kurzem Text auf der Rechnung doppelt so viele Nachrichten auffindet als geplant waren schon. Antwort auf diese Fragen liefert i. d. R. die Codierung der SMS-Nachricht, denn diese bestimmt auch die Anzahl der verfügbaren Zeichen, da je nach Codierung Umlaute oder Sonderzeichen mehr oder weniger Platz belegen.
SMS wurden ursprünglich als ein Produkt geplant und spezifiziert, das nur zur Kommunikation zwischen einem Netzbetreiber und dessen Kunden dienen sollte, um z. B. über Störungen zu informieren. Zur Standardisierung eingereicht wurde die Idee bereits 1985 von Friedhelm Hillebrand, einem damaligen Mitarbeiter der Deutschen Bundespost. Erst Jahre später, am 3. Dezember 1992, wurde das jetzige Produkt SMS geboren, denn an diesem Tag sendete der englische Vodafone Techniker Neil Papworth von seinem PC aus an das Handy seines Kollegen Richard Jarvis die Worte „Merry Christmas”. Die SMS feierte somit im Jahr 2022 ihren 30 Geburtstag!
Es ist also dieser Nebenrolle in der damaligen Produktlandschaft zu verdanken, dass keine neuen Technologien eingeführt wurden und somit die verfügbare Nutzdatenmenge bzw. die Zeichenanzahl einer SMS an bestehenden Gegebenheiten angepasst wurde. Auch dieser Nebenrolle zuzuschreiben ist, dass das Potenzial von Kurznachrichten nicht von Beginn an offensichtlich und somit der Dienst oft sogar kostenlos war. Durch diese anfängliche Preisgestaltung, aber auch durch die in den 90ern im Internet immer populärer werdenden Instantmessaging-Dienste wurde aus dem ehemaligen Nebenprodukt ein Hit.
Wie viele Zeichen darf eine einzelne SMS haben?
In GSM-Netzen (GSM = Global System for Mobile Communication) besteht jede SMS aus 140 Bytes. Ein Byte wiederum besteht aus 8 Bit. In Summe besteht eine SMS somit aus maximal 1.120 Bit. Die Größe von 1.120 Bit bzw. 140 Bytes wurde gewählt, da diese mit dem bereits existierenden GSM-Protokoll kompatibel war und dennoch Textlängen unterstützte, welche die Übermittlung der wichtigsten Infos erlaubte. Man orientierte sich dabei an der Länge von Texten, die für Postkarten und Telegramme bzw. Telex verwendet wurden.
Wie beeinflussen unterschiedliche Zeichensätze die SMS-Länge?
Der Text in der SMS kann auf unterschiedliche Weisen codiert werden. Die zwei wichtigsten sind die 7-Bit-Codierung und die Codierung mittels Unicode-(UCS-2) , bei der 16 Bit und somit 2 Byte pro Zeichen belegt werden. 7 Bit ermöglicht die Nutzung des GSM-Basiszeichensatzes (siehe Tabelle) der die meisten Use Cases der deutschen und englischen Sprache problemlos abdeckt. Der GSM-Basiszeichensatz wurde später um die Standardzeichensatzerweiterung ergänzt.
Durch diese 7-Bit-Codierung ergibt sich auch die für uns übliche SMS-Länge von 160 Zeichen: 1.120/7 = 160. 7 Bit sind ein effizienter Weg, der auch seinen Tribut zollt, wenn es um „exotischere Zeichen im Zeichensatz geht“. Zeichensätze definieren, welche Elemente dargestellt werden können, etwa Buchstaben, Ziffern, Symbole oder Sonderzeichen. Um SMS-Texte effizient abbilden zu können, wurde mit dem GSM-Alphabet ein reduzierter Zeichensatz erstellt, der i. d. R. ausreichend ist.
Basiszeichensatz
Alle Zeichen des Basiszeichensatzes zählen als ein Zeichen.
LZ: Leerzeichen
LF: Zeichenvorschub – Linefeed
ESC: Escape Zeichen
CR:Wagenrücklauf – Carriage Return
Standardzeichensatzerweiterung
Diese Zeichen erweitern die Tabelle des Basiszeichensatzes mit dem Unterschied, dass sie doppelt – also als zwei Zeichen – zählen.
Ein € Zeichen verbraucht also gleich viel Platz wie zwei Zeichen des Basiszeichensatzes. Weitere Zeichen, die doppelt zählen sind |, ^, €, {, }, [, ~, ], \n
Unicode-Codierung
UCS-2 unterstützt den kompletten Unicode-Zeichensatz. Damit wird so gut wie jedes verwendete Text- bzw. Schriftzeichen der industrialisierten Welt einsetzbar. Dazu zählen beispielsweise auch Emojis, arabische oder chinesische Schriftzeichen und mehr. Der Nachteil dabei: Durch das Belegen von 2 Byte pro Zeichen ergibt sich eine deutliche Limitierung der maximalen SMS-Länge auf lediglich 70 Zeichen pro SMS (140 Byte/2 Byte pro Zeichen = 70 Zeichen).
Textlänge & Codierung bei SMS im Überblick
Eine SMS besteht aus 1.120 Bit (oder 140 Byte)
Mittels 7-Bit-Codierung, welche alle Basiszeichen (7 Bit pro Zeichen) und einen Zeichenerweiterungssatz (14 Bit pro Zeichen) beinhaltet, können bis zu 160 Zeichen abgebildet werden.
Die Unicode-Codierung kann so gut wie jedes Schriftzeichen abbilden (16 Bit oder 2 Byte pro Zeichen). Dadurch ergibt sich eine Maximallänge von 70 Zeichen pro SMS.
Sobald der SMS-Text ein Unicode-Zeichen enthält, wird automatisch diese Codierung und die damit einhergehende Höchstgrenze von 70 Zeichen herangezogen.
Oft lassen sich Unicode-Zeichen vermeiden bzw. durch Alternativen ersetzen. Dadurch gewinnen Sie mehr Platz bzw. Zeichen für den Inhalt Ihrer SMS.
Was passiert, wenn eine SMS „zu lang“ ist?
Texte mit einer Länge von über 160 bzw. 70 Zeichen können problemlos versendet werden. Solche Nachrichten setzen sich aus einzelnen SMS-Segmenten zusammen, werden beim Empfänger jedoch als eine Nachricht dargestellt. Jedes der Segmente besteht dann aus dem Text-Inhalt der SMS sowie einem User Data Header (UDH), der den ersten Bereich in der Nachricht belegt und auch Informationen über die Reihenfolge der zusammenhängenden SMS enthält. Da der UDH ebenfalls Speicherplatz beansprucht, verringert sich die maximale Länge des SMS-Textes auf 153 bzw. 67 Zeichen pro SMS-Segment.
Probleme in der Praxis
Kopieren aus Textverarbeitungsprogrammen
Wenn SMS-Texte in Textverarbeitungsprogrammen verfasst werden, kommt es häufig zu Codierungsproblemen, wenn der Text aus diesen Programmen in das Versandtool kopiert wird. Zeichen werden etwa von Microsoft Word™ anders interpretiert und übergeben. Ein einfacher Bindestrich wird zum Longdash.
Tipp: Codierung beachten
Beim Schreiben einer SMS solltest du die Zeichensatzlimitierung immer im Hinterkopf behalten und darauf achten, welche Zeichen du im Detail verwendest. Die verbleibenden Zeichen werden dir in unterhalb des SMS-Vorlagentextes in der Oberfläche angezeigt.
Beispiel:
Ein simples „Heute hat es 30° im Schatten“ löst wegen des °-Zeichens eine UCS-2-Codierung aus. Dir stehen also insgesamt nur 70 Zeichen zur Verfügung, von denen bereits 28 mit dem Text belegt sind – 42 Zeichen sind noch frei. Mit einem einfachen Trick können aber die 7-Bit-Codierung und damit die vollen 160 Zeichen genutzt werden. Ersetze das °-Zeichen einfach durch das entsprechende Wort: „Heute hat es 30 Grad Celsius im Schatten“. Die enthaltenen Zeichen zählen alle zum Basiszeichensatz. Auf diese Weise sind von den insgesamt verfügbaren 160 Zeichen nur 40 belegt. Dir stehen 120 weitere Zeichen für den restlichen Text zur Verfügung.
Kann man per SMS auch Bilder verschicken?
Das Versenden von Bildern in einer SMS ist nicht möglich. SMS ist ein Dienst zur Übertragung von reinen Textnachrichten über den GSM-Mobilfunk. Wird einer SMS ein Bild beigefügt, wird sie automatisch zu einer MMS (Multimedia Message Service). Der Versand von MMS wurde 2024 eingestellt.
SMS-Termin-Erinnerungen für dein Unternehmen nutzen
Die SMS bietet mit Öffnungsraten von 98 % und einer Click-Through-Rate von bis zu 35 % eine herausragende Möglichkeit, No-Shows, also das Verpassen von Terminen, signifikant zu verringern. Du findest die Einstellungsmöglichkeiten dazu unter Einstellungen - Terminbuchung.